Die
Kurzfassung: Warum musste die Villa Fernsicht letztlich schließen?
Ende 2009 lief die Genehmigung für den Betrieb des Grusellabyrinths im
Außenbereich aus. Eine neue Genehmigung war an die Schaffung einer Lärmschutzhalle
und den Bau neuer Parkplätze geknüpft. Die Genehmigung hierfür
wurde nach einem langen und quälenden Baugenehmigungsverfahren letztlich
aufgrund fragwürdiger Anwohnerproteste nicht erteilt. So stand die etablierte
Attraktion und damit auch das Konzept des Erlebnisrestaurants vor dem Aus,
was am Ende zu der schmerzlichen Entscheidung führte, den Betrieb zu
schließen, die Geschäftsfelder zu verlagern und das Anwesen zu
verkaufen.
Und
hier die etwas ausführlichere Fassung:
Trotz großem wirtschaftlichen Erfolg musste die Villa Fernsicht schließen,
weil die wichtigste Einnahmequelle im Gesamtkonzenpt der Villa Fernsicht,
der Betrieb der Erlebnis-Attraktionen, von Seiten der Behörden untersagt
wurde.
Erläuterung: Das Thema "Zukunft der Villa Fernsicht"
hatte Ende des Jahres 2009 für große Aufregung in Schwentinental
gesorgt. Hintergrund war der Bauantrag zur langfristigen Bestandserhaltung
eine Attraktionshalle mit Deutschlands größtem
Grusellabyrinth als Hauptattraktion zu errichten. Eine Baugenehmigung wurde
trotz eines seit 2007 bestehenden positiven Bauvorbescheides nicht ausgestellt.
Grund: Die Stadt Schwentinental hatte das Einvernehmen im letzten Schritt
plötzlich verweigert, weil angeblich die Parkplatzsituation unzureichend
gelöst war. Aus unserer Sicht war dies eine absolut irrsinnige Entscheidung,
denn die Schaffung der notwendigen 120 neuen und lärmgeschützten
Parkplätze wäre nachweislich möglich gewesen. Am Ende bleibt
also ein fader Beigeschmack, vor allem bei der Frage, weshalb die Stadtverwaltung
in Schwentinental nicht auf die verzweifelten Versuche von uns reagierte,
eine einvernehmiche Lösung zu finden.
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Hier einige Auszüge aus der Original-Pressemitteilung aus dem
Januar 2009, kurz nach der Entscheidung die Villa Fernsicht zu schließen.
Mit
einer klaren Entscheidung beziehen wir, die Familie Schliemann, als Betreiber
eine neue Position. Wir werden trotz des großen Erfolgs der Villa Fernsicht
zum Ende des Jahres 2010 den Gastronomiebetrieb einstellen.
Zu dieser bitteren und für uns sehr schmerzlichen Entscheidung ist es
folgendermaßen gekommen:
Um einen Ausweg aus der für uns zunehmend unübersichtlichen Gemengelage
aus rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Implikationen
zu finden, sahen wir uns Ende des Jahres gezwungen, externe Beratung einzuholen.
Diese hat uns vor Weihnachten einen Weg aufgezeigt, wie unter möglichst
weitgehender Berücksichtigung aller betroffenen Interessen ein rechtssicherer
Fortbestand der Erlebnisgastronomie "Villa Fernsicht" erreicht werden
könnte. Betrachtet wurden aber auch die rechtlichen und politischen Voraussetzungen,
die Schwierigkeiten und die Risiken, die auf diesem Weg bestehen würden.
Über Weihnachten und Neujahr haben wir die Situation unter wirtschaftlichen
und perspektivischen Gesichtspunkten innerhalb der Familie beraten. Da wir
seit 110 Jahren fest mit der Villa Fernsicht und Raisdorf verwurzelt sind,
war es ein äußerst schwieriger und emotional schmerzlicher Prozess,
aber das Ergebnis war schließlich eindeutig: gutes Entertainment braucht
Freiraum für Kreativität und Platz für Visionen. Dieses ist
für unser erfolgreiches Gastronomiekonzept an diesem Standort nicht ausreichend
gegeben.
Die wesentlichen Gründe für den Abschied von der Villa Fernsicht
sind:
- Für die Villa Fernsicht bietet sich selbst dann, wenn auf dem vorgezeichneten,
schwierigen Weg schließlich eine befriedigende Lösung erreicht
werden kann, künftig keine Möglichkeiten den Betrieb zu erweitern
oder künftigen Entwicklungen anzupassen. Selbst wenn eine für Nachbarn,
Politik und Betreiber zufrieden stellende Lösung erreicht werden könnte,
wäre sie unternehmerisch für das erfolgreiche Konzept eine Sackgasse.
-
Wir waren schon Ende des Jahres 2009 im langjährigen Kampf um die Baugenehmigung
für die Attraktionshalle am Ende unserer Kraft und unserer Nerven angelangt.
Wir sehen nicht, dass wir ein weiteres, langwieriges, mit dem Versuch der
Konfliktbewältigung verbundenes Verfahren zur Sicherung unserer Existenz
durchstehen könnten.
Allen Nachbarn, Gästen, Mitarbeitern und Unterstützern möchten
wir für ihre tatkräftige und moralische Unterstützung in der
Vergangenheit danken und um Verständnis für diesen Schritt bitten.
Ihre Familie Schliemann
©
Villa Fernsicht
Holger Schliemann
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